Pressemitteilung

I love you [rev.eng]
Die Ästhetik der Computerviren. Deutsche Ausstellung auf internationaler Tournee

Providence (USA) / Kopenhagen: „Made in Germany“ meldet sich zurück – „I love you [rev.eng]“ (rev.eng = reverse engineering), die Fortsetzung der Frankfurter Erfolgsausstellung rund um Computerviren, geht auf internationale Tournee. Zu sehen ist sie vom 11. September bis zum 4. Oktober an der renommierten privaten University Brown in Providence in Rhode Island (USA) und vom 7. Oktober bis zum 14. November 2004 im Kommunikationsmuseum Kopenhagen (Dänemark).

„I love you [rev.eng]” ist weltweit die erste Ausstellung, die dem Phänomen der Internetsicherheit und des Computervirus gewidmet ist. In einer vernetzten Gesellschaft sind Viren, Würmer und so genannte „blended threats“ Teil unseres digitalen Alltags geworden.
„I love you [rev.eng]”, konzipiert und umgesetzt vom Kulturbüro digitalcraft.org, greift dieses Thema auf, um vor diesem Hintergrund ein provokantes Experiment mit zeitgenössischer Kultur durchzuführen, das weit über die bereits vehement stattfindenden Debatten über das Phänomen des Hackings hinausgeht.

In politische, technologische und historische Bereiche unterteilt, präsentiert „I love you [rev.eng]” die divergenten Positionen von Sicherheitsexperten und Hackern, Netzkünstlern und Programmierern sowie Literaturexperten und so genannten Code Poets. Was sind Computerviren eigentlich? Wer programmiert sie und warum? Welche Realität verbirgt sich hinter diesem Phänomen?

Was erwartet die Besucher auf der Ausstellung „I love you [rev.eng]“?

- Mit „Sasser“ oder „Suicide“ Rechner zum Absturz bringen
- Mittels einer 3D-Welt einen globalen Virenausbruch in Echtzeit miterleben
- Sicherheitskonzepte und aktuelle Methoden der Vorbeugung globaler Netzattacken
- Computerviren als Kunstwerke wie z.B. „biennale.py“ und „The Lovers“
- Filme von Hackern über ihre Subkultur
- Programmiersprachen als Material zur zeitgenössischen Dichtung
- Gegenüberstellungen von experimenteller Literatur und Code Poetry

Der Brisanz des Themas in seiner wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Dimension trägt die Ausstellung durch die Kooperation mit den Experten des Watson Institute for International Studies der Brown University und den Forschern des Marktführers in punkto Internet-Security, Symantec, Rechnung. Begleitet wird die Ausstellung in den USA von einem Symposium zum Thema „The Power and Pathologies of Networks“.

Das Frankfurter Kulturbüro digitalcraft.org unter Leitung von Franziska Nori stellt sich auch bei diesem Projekt der Herausforderung, komplexe virtuelle Phänomene für ein interessiertes Publikum zu erarbeiten und visuell zu präsentieren. „I love you [rev.eng]“ ist die topaktuelle Version und Weiterführung der Frankfurter Erstausstellung, die im Juni 2002 am Museum für Angewandte Kunst und im Februar 2003 auf der „transmediale.03“ in Berlin gezeigt und vom Publikum begeistert aufgenommen wurde.


Länge der Pressemitteilung: 2.545 Zeichen ohne Leerzeichen.


Weitere Informationen zur allen Exponaten, die digitale Version des Ausstellungskataloges und umfangreiches Bildmaterial finden Sie auf der Projektsite www.digitalcraft.org/Iloveyou (+ Pressesektion) oder können direkt angefordert werden bei:

Dr. Gabriele Reinartz
PR und Kommunikation
Tel: 0171 / 8 34 56 48
Fax: 069 / 48 00 61 32
E-Mail: gabriele.reinartz@digitalcraft.org

www.digitalcraft.org
www.watsoninstitute.org
www.ptt-museum.dk
www.symantec.com
www.infopeace.org


Kurzprofil digitalcraft.org

digitalcraft.org entstand 2003 als spin-off der Abteilung „digitalcraft“ des Museums für Angewandte Kunst in Frankfurt am Main (2000–-2003). Deren Aufgabe bestand darin, schnelllebige Trends der digitalen Alltagskultur zu erforschen, zu dokumentieren und einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Seit 2003 arbeitet digitalcraft.org als Kulturbüro eigenständig unter der Leitung von Franziska Nori. Die Arbeitsbereiche umfassen interdisziplinäre Ausstellungsprojekte, wie z.B. „adonnaM.mp3“ (2003) zum Phänomen des filesharing, „Origami Digital“ (2003) über die digitale Demoszene, öffent-liche Vorträge und Publikationen bis hin zur Beratung von Kulturinstitutionen und Museen. Die The-men reflektieren die rasante Entwicklung der Kommunikationstechnologien und -methoden und ihre Bedeutung für die moderne Gesellschaft.

Kurzprofil Watson Institute for International Studies

Die Brown University in Rhode Island gehört zu den renommiertesten Privatuniversitäten der USA. Ihr angeschlossen ist das nach seinem Gründer benannte Watson Institute for International Studies, das sich interdisziplinären Forschungsstudien verschrieben hat. Unter der Leitung von Prof. Dr. James Der Derian ist das „Information Technology, War and Peace Project“ ins Leben gerufen worden, das gezielt die potenziellen Auswirkungen von Netzwerkstrukturen in der globalisierten Gesellschaft analysiert. Im September startet „InfoTechWarPeace“ ein neues, einjähriges Forschungsprojekt mit dem Titel „The Power and Pathology of Networks“. Die zentralen Fragestellungen kreisen hier um die Ana-lyse folgender Themen: Welche neuen Formen der globalen Sicherheit und internationalen Staats-führung sind notwenig, um das Potenzial der Netzwerke verwalten zu können, Ressourcen richtig zuzuordnen, dabei aber eventuelle Risiken zu minimieren? Wie bleiben die Gefahren der globalen Zusammenschaltung (interconnectivity) berechenbar (z.B. von vernetztem Terrorismus, Cyberterror oder Internet-Epidemien), ohne gleichzeitig auf die Möglichkeiten und Vorteile zu verzichten (z.B. er-höhte Transparenz, höhere Produktivität und weltweite Wechselbeziehungen)? Ein Symposium und die Ausstellung „I love you [rev.eng]“ bilden den Auftakt zum gesamten Forschungsprojekt.

 

 

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